Was bei vielen Gehäusen v.a. der preiswerteren Machart oft in ein nervtötendes Gefrickel ausartet, ist beim Lian Li fast ein einzige Abfolge von Aha-Erlebnisse: Der Einbau der Komponenten. Zunächst stellt man erfreut fest, dass alle Kanten im Inneren des Gehäuses sauber gerundet und entgratet sind. Daher ist auch kaum zu befürchten, dass man sich beim Zusammenbau des Rechners verletzt. Das Gehäuse verfügt über einen komplett ausziehbaren Mainboardschlitten, der die Montage des Mainboards und der Erweiterungskarten zum Spaziergang werden lässt.
Nachdem man die Rändelschrauben zur Befestigung der Seitenwand gelöst hat, lässt diese sich problemlos abnehmen. Dazu muss man sie einfach nur nach hinten schieben und kann sie dann entfernen. Als nächstes muss der VGA-Duct demontiert werden. Hier müssen lediglich die vier Rändelschrauben auf der Rückseite des Gehäuses herausgedreht werden. Danach lässt sich der Duct komplett aus dem Gehäuseinneren entfernen. Weitere vier Rändelschrauben geben den Mainboardschlitten frei, der sich komplett entnehmen lässt. Zuletzt kann man noch den Halterahmen für das Netzteil ausbauen. Der Clou daran ist, dass die Montagereihenfolge des Netzteils keine Rolle spielt, denn üblicherweise muss man dieses bei ATX-Gehäusen zuerst einbauen, weil später das Mainboard im Weg ist.
Nicht so beim Lian Li. Das Netzteil wird durch einen Rahmen gehalten, der auf die Rückseite des Netzteils geschraubt wird. Dies geschieht mittels vier handelsüblicher Grobgewindeschrauben, wie sie im PC-Bereich Standard sind. Anschließend kann das Netzteil von hinten in das Gehäuse eingeschoben und mit vier Rändelschrauben an der Gehäuserückseite befestigt werden. Das ist klasse – anders kann man das nicht ausdrücken. So erspart man sich bei der Mainboardmontage, dass man zunächst einmal die Kabelstränge des Netzteils umständlich außerhalb des Gehäuses halten muss, bis es an die Verkabelung geht.
Ein weiteres Highlight ist der ausziehbare Mainboardschlitten, denn man kann sämtliche Komponenten außerhalb des Gehäuses montieren. Das erspart viel Frustration, denn man hat genügend Platz zum Arbeiten. Zunächst wird der I/O-Shield in die sehr maßhaltige Blende des Mainboardschlittens eingebaut. Das Mainboard wird anschließend wie üblich mit den Kupfer-Abstandshaltern verschraubt. Nun können die Steckkarten montiert werden, die einfach mittels Rändelschrauben an der Slot-Blende befestigt werden. Die Slots sind mit stabilen hochglanzpolierten Aluminium-Blechen abgedeckt. Insgesamt haben wir hier eine sehr hochwertige Konstruktion vor uns.
Eine weitere durchdachte Lösung finden wir bei der Verkabelung der Frontanschlüsse. Üblicherweise kann man diese erst montieren, wenn das Mainboard in das Gehäuse eingebaut ist. Das führt oft dazu, dass man sich wegen des Platzmangels fast die Finger bricht. Doch auch hier hat Lian Li mitgedacht. Die Frontanschlüsse können bequem außerhalb des Gehäuses verkabelt werden, weil sämtliche Anschlussstecker zunächst in einem Adapterstück enden. Dieser Adapter hat sein Gegenstück an den Kabeln im Inneren des Gehäuses. Nachdem das Mainboard eingeschoben ist, werden die Kabel zur Frontseite einfach mittels dieses Adapters verbunden. Das ist sehr funktionell und erleichtert die Montage gewaltig.
Die Festplatten können in einen herausnehmbaren Käfig eingebaut werden. Je nach Menge der Platten kann man sie horizontal oder vertikal montieren. Ein zusätzliches Montageblech kommt zum Einsatz, wenn man die Platten horizontal montieren will, denn dann muss die Breite des Käfigs reduziert werden. Insgesamt lassen sich fünf HDDs im Käfig unterbringen. Anschließend wird er einfach eingeschoben und mittels zweier Rändelschrauben fixiert.
Die Montage der 5,25“- und 3,5“-Laufwerke ist ebenfalls absolut unkompliziert, denn es müssen lediglich die Aluminium-Frontblenden entfernt und die entsprechenden Geräte eingeschoben werden. Anschließend werden sie mit den üblichen Komponentenschrauben mit dem Käfig verschraubt. Die Tatsache, dass Lian Li hier kein Schienensystem verwendet, stört uns weniger, denn alles ist derart passgenau gemacht, dass die Montage sehr schnell erledigt ist. Nach dem Einbau der Laufwerke kann der Mainboardschlitten eingeschoben und fixiert werden. Dann kann es an die Verkabelung gehen.
Die Verkabelung der vormontierten Lüfter ist ebenfalls völlig unproblematisch. Schön ist, dass sämtliche Lüfter sowohl über herkömmliche 3-Pin-Anschlüsse als auch über 4-Pin-Adapterstecker verfügen. Somit kann man selbst entscheiden, ob man die Lüfter ans Netzteil, das Mainboard oder wie in unserem Fall an eine Lüftersteuerung anschließen möchte. Der VGA-Duct verfügt über einen demontierbaren 120 mm-Lüfter, der in ein Haltegitter eingebaut ist. In diesem Gitter lässt sich der Lüfter einige Zentimeter nach links und rechts verschieben. Dazu muss man lediglich die vier Rändelschrauben lösen.
Diese Maßnahme ist sinnvoll, denn so kann man die Position des Lüfters individuell an die Länge der Grafikkarten anpassen, denn schließlich ist er dafür zuständig, die warme Abluft aus dem Gehäuse zu führen. Der Lüfter verfügt in seinen Haltebohrungen über eingepresste M3-Gewinde und lässt sich mit den entsprechenden Rändelschrauben fixieren. Somit treten ausgeleierte Bohrungen am Lüfter, wie sie oft bei der Verwendung grober Schneideschrauben entstehen, erst gar nicht auf. Lian Li greift hier dankenswerterweise einen Industriestandard auf, den viele andere Hersteller aus Kostengründen nicht einmal in Erwägung ziehen.
Zum Abschluß wird der CPU-Duct montiert. Er wird einfach in die Passung am hinteren Lüfter gesetzt, positioniert und mit einer Rändelschraube fixiert. Man kann den Drehwinkel des CPU-Duct relativ frei variieren, so dass der Luftstrom sich gut zur CPU leiten lässt. Sämtliche Rändelschrauben verfügen über M3-Gewinde und sind untereinander austauschbar. Nach einer Funktionsprüfung kann das Gehäuse geschlossen werden und unser Rechner ist startklar. Allerdings sollte man beim Aufstellen des Gehäuses für einen möglichst ebenen Untergrund sorgen, denn Aluminiumgehäuse neigen zuweilen zu unangenehm hörbaren Vibrationen, wenn sie leicht verkantet stehen.
Das Fazit zur Montage: Besser kann man das ganze beinahe nicht lösen. Unser Testrechner war innerhalb einer dreiviertel Stunde eingebaut und funktionsfähig. Das ist sehr erfreulich, wenn man bedenkt, welche montageseitigen Experimente bei anderen Gehäusen zuweilen nötig sind. Insofern lässt sich hier festhalten, dass Lian Li ganze Arbeit geleistet hat. Hervorragende Materialqualität kombiniert mit einer extrem hohen Passgenauigkeit vereinfachen die Montage soweit wie irgend möglich. Das alles ist äußerst viel versprechend und lässt auf den weiteren Testverlauf gespannt sein.
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