Bei der NITRO+ Radeon RX 6700 XT von Sapphire handelt es sich um eine Grafikkarte auf Basis eines Navi-22-Derivats (Navi 22 XT), was gleichermaßen auch für die PULSE-Ausführung der Familie gilt. Dieser Grafikchip bietet 60 CUs und damit satte 3.840 FP32-ALUs. Ergänzt werden die technischen Eckdaten von 240 Textureinheiten (TMUs) sowie 96 ROPs. Die 12 GB GDDR6-Speicher sind über ein 192 Bit breites Interface an die GPU angebunden. Dazwischen arbeitet ein schneller Infinity Cache mit 96 MB, der als Pufferspeicher dient und unnötige Speicherzugriffe verhindern soll. Dadurch verspricht AMD eine effektiv deutlich höhere Speicherbandbreite, als die rein rechnerisch bestimmten 384 GB/s des 8.000 MHz schnellen VRAMs. Die GPU selbst arbeitet mit einer Spielefrequenz oder Gametakt von satten 2.424 MHz und kann per Boost sogar auf bis zu 2.581 MHz beschleunigen (Referenzwerte).
Bei der NITRO+ RX 6700 XT Karte verwendet Sapphire drei Axial-Lüfter mit 1 x 90 und 2 x 100 mm.
Die PULSE RX 6700 XT kommt mit einer Dual-X-Kühlung, bestehend aus zwei 95 mm Axial-Lüftern.
Die Leistungsaufnahme der Referenzkarte gibt AMD mit 230 Watt an und spricht hierbei von einer Thermal Board Power, kurz TBP. Sapphire hat diesen Wert für die PULSE-Ausführung der Serie übernommen, spendiert jedoch der NITRO+ 30 zusätzliche Watt und somit eine TBP von 260 Watt. Damit steht weitere Leistung für noch höhere Taktraten bereit. Beide Karten werden über eine Kombination aus 6+8-Pin-PCIe-Anschlüssen mit Leistung versorgt und haben somit 300 Watt zur Verfügung hat (75 Watt PCIe Slot + 75 Watt 6-Pin Anschluss + 150 Watt 8-Pin Anschluss). Mehr zur Leistungsaufnahme lesen Sie auf Seite 18 des Artikels.
Die Bauhöhe der NITRO+ beträgt 2,5 Slots und wird daher als Triple-Slot-Kühlung bezeichnet.
Mit 2,2 Slots Bauhöhe fällt auch die PULSE-Edition in die Kategorie der Triple-Slot-Grafikkarten.
Typisch für die NITRO+ Ausführungen von Sapphire ist ein Dual-BIOS mit entsprechender Umschaltfunktion. Über einen BIOS-Schalter an der Grafikkarte kann der Nutzer zwischen verschiedenen UEFI-Versionen wählen und die Karte in grundlegend unterschiedlichen Modi betreiben. Ab Werk befindet sich die NITRO+-Karte im Performance Mode, was in satten 2.548 MHz Gametakt (+124 MHz bzw. 5,1 Prozent) und 2.622 MHz Boosttakt (+41 MHz bzw. 1,6 Prozent) resultiert. Alternativ gibt es noch einen Silent Mode, der den Schwerpunkt auf einen flüsterleisen Betrieb legt. Bei diesem Modus werden Zieltakte verringert und Zieltemperaturen erhöht, um einen potenziell ruhigeren Betrieb zu ermöglichen. Die dritte Stellung des BIOS-Schalters erlaubt die Einstellung per TriXX-Software, über die auch ein weiterer Modus namens TOXIC BOOST möglich ist.
Bei der PULSE-Variante sind die Taktraten im Vergleich zur AMD-Referenz unverändert und auch die Dual-BIOS-Option bleibt der NITRO+ vorbehalten. Bei beiden Boliden ist der Speichertakt der 12 GB GDDR6 unverändert und beträgt 8.000 MHz. Der klassische Speicherdurchsatz beträgt damit 384 GB/s, wobei dank Infinity Cache effektiv eine höhere Bandbreite erreicht wird.
Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi wählen (Bildquelle: Sapphire).
Für die Kühlung der wesentlichen Komponenten der NITRO+ zeichnet sich ein von Sapphire getaufter Tri-X-Kühler verantwortlich. Die GPU wird von einem massiven Kupferblock umgeben, dessen aufgenommene Wärme über vier Heatpipes an den großflächlichen Kühlkörper abgegeben wird. Ein separater Kühler, der nicht an die Heatpipes der GPU angebunden ist, sorgt für den Wärmeabtransport von GDDR6-Speicher und den Spannungswandlern (VRMs).
Bei den verbauten Lüftern handelt es sich um insgesamt drei axiale Ausführungen, zwei Mal mit 100 mm Größe und ein Mal mit 90 mm (Mitte). Im 2D-Betrieb sorgt die Lüftersteuerung für einen Stillstand der Lüfter. Die Bauhöhe gibt der Hersteller mit 2,5 Slots an, was für die Praxis also gleichbedeutend mit Triple-Slot ist. Ebenfalls drei Slots belegt der Dual-X-Kühler der PULSE-Variante, der über zwei 95 mm Lüfter Frischluft bezieht.
Die NITRO+ wird außerdem durch verschiedene RGB-Elemente, wie ein seitlicher Sapphire-Schriftzug oder an den Kanten des PCBs, beleuchtet. Über die Software TriXX (Download) besteht Zugriff auf eine Fülle von LED-Farben in Verbindung mit einer Auswahl an RGB-Beleuchtungsmodi, darunter der „Fan Speed Mode“, der „PCB Temperature Mode“ und der farbenfrohe „Rainbow-Modus“. Der 3-Pin-Header am Ende der Grafikkarte ermöglicht die externe Synchronisation der RGB-LEDs zwischen der Grafikkarte und dem Mainboard des Systems.
Die NITRO+ Grafikkarte kommt mit drei DisplayPort-Anschlüssen und einem HDMI-Port.
Auch die preisgünstigere PULSE-Karte verfügt über DisplayPort und HDMI.
Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die Radeon-Grafikkarte 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht erstmals eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Unterstützung für AV1-Decodierung und weitere Videocodecs gehört ebenso mit zum Featureset.
Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit weiteren Modellen der aktuellen Radeon-RX-6000-Familie.
Hersteller | AMD | ||
Produktbezeichnung | Radeon RX 6800 | Radeon RX 6800 XT | Radeon RX 6700 XT |
Logo | |||
Architektur | RDNA 2 | ||
Grafikchip | Navi 21 | Navi 22 | |
Fertigung | 7 nm | ||
Transistoren | ca. 26,8 Mrd. | ca. 17,2 Mrd. | |
Compute Units | 60 | 72 | 40 |
FP32-ALUs | 3.840 | 4.608 | 2.560 |
Raytracing-Hardware | √ | ||
Gametakt | 1.815 MHz | 2.015 MHz | 2.424 MHz |
Boosttakt | 2.105 MHz | 2.250 MHz | 2.581 MHz |
FP32-Rechenleistung | 16.166 GFLOPS | 20.736 GFLOPS | 13.215 GFLOPS |
FP16-Rechenleistung | 32.333 GFLOPS | 41.472 GFLOPS | 26.430 GFLOPS |
ROPs | 96 | 128 | 64 |
TMUs | 240 | 288 | 160 |
Speichertakt | 8.000 MHz | ||
Speicherinterface | 256 Bit | 192 Bit | |
Speicherbandbreite | 512.000 MB/s | 384.000 MB/s | |
Speichermenge | 16 GB GDDR6 | 12 GB GDDR6 | |
Infinity Cache | 128 MB | 96 MB | |
Interface | PCIe 4.0 | ||
Leistungsaufnahme | 250 Watt | 300 Watt | 230 Watt |
Auf der Rückseite der Karte befindet sich eine großflächige Backplate in weißer Lackierung.
Farblich unterscheiden sich beide Boliden auch beim Blick auf die Backplates deutlich.
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