ARTIKEL/TESTS / Crucial T500 NVMe SSD mit 2 TB im Test

Crucial T500 mit 2 TB

Wie bereits im Vorwort angeklungen, handelt es sich bei der T500 von Crucial um eine M.2-SSD mit PCIe Gen4 x4 Interface und NVMe 2.0. Herzstück der Drives ist der bekannte 4-Kanal Phison PS5025-E25-Controller, den wir schon von zahlreichen anderen Solid State Drives kennen und der Durchsatzraten bis zu 2.400 MT/s erreicht. Der passende Flash-Speicher stammt selbstverständlich auch von Mutterkonzern Micron. Dabei handelt es sich um 3D-NAND-Flash in TLC-Technologie mit 232 Layern (RG NAND Generation 3). Externer DRAM-Pufferspeicher ist in Form eines 2 GB großen LPDDR4-2133, ebenfalls von Micron, vorhanden.

Die Laufwerke bieten hohe Geschwindigkeiten von sequenziellem Lesen bis zu 7.400 MB/s und sequentiellem Schreiben bis zu 7.000 MB/s. Die IOPS für 4K lesen/schreiben gibt der Hersteller für unser 2-TB-Testmuster mit satten 1.180k/​1.440k an, wobei die maximal mögliche Performance abhängig vom Modell ist (siehe Seite 3 des Artikels). Der verbaute Phison PS5025-Controller bietet Mechanismen für Datenintegrität (LDPC Engine; End-To-End Data Path Protection), hardwarebasierte Verschlüsselung (AES 256 Bit) sowie Features wie Pyrite, SHA 512, RSA 4096 oder TCG Opal 2.02. Die T500 nutzt die AES-Hardware-Verschlüsselung des Controllers für erhöhte Datensicherheit.

Die T500 ist wahlweise mit oder ohne Heatsink erhältlich. (Bildquelle: Crucial)

Die T500 ist wahlweise mit oder ohne Heatsink erhältlich. (Bildquelle: Crucial)

TLC-Speicher erreicht Technologie-bedingt nicht die Leistungsdaten von MLC oder gar SLC, weshalb die Hersteller entsprechende Techniken einsetzen, um die Performance auf ein vergleichbares Niveau anzuheben. Daher wird ein Pseudo-SLC-Cache verwendet, um die Geschwindigkeit zu erhöhen. Dabei wird ein Teil der Speicherzellen im SLC-Modus (1 statt 3 Bit) betrieben und damit als schneller Zwischenspeicher verwendet. Dadurch wird für gewöhnlich eine hohe Spitzenperformance bei Bursts erreicht, längere Schreibvorgänge lassen die Performance dann aber einbrechen, da der Zwischenspeicher zunächst zurückgeschrieben werden muss, was sonst in Zeiträumen ohne Schreiblast geschieht.

Dass ein entsprechendes System zum Einsatz kommt, ist bei TLC-SSDs obligatorisch. Hersteller Crucial macht für die T500 allerdings keine Angaben bzgl. der Größe des Caches. Während unserer Praxistests konnten wir ab etwa 50 GB Füllstand einen kleineren Performanceeinbruch auf ca. 1,2 GB/s beim Schreiben messen. Damit ist der Einbruch verhältnismäßig gering und auch im Anschluss bleibt die Performance auf einem guten Niveau.

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Praxistest zum Thema SLC-Caching (SsdSlowMark).

Crucial spezifiziert für die SSD eine MTTF (mittlere Ausfallzeit; Mean Time To Failures) von 2.000.000 Stunden. Bezüglich der Zuverlässigkeit bzw. maximalen Schreiblast im Garantiezeitraum gibt der Hersteller für unser 2-TB-Sample genau 1.200 TBW (Total Bytes Written) bzw. rund 657 GB/Tag oder etwa 0,33 DWPD (Drive Writes Per Day) bei einer Garantiezeit von fünf Jahren an. Dieser Wert skaliert allerdings abhängig vom Gesamtvolumen der SSD (siehe Tabelle auf Seite 3). Die Garantiezeit ist entsprechend verkürzt, wenn die maximale Schreiblast vor Ablauf der fünf Jahre erreicht wird.

Total Bytes Written (TBW), Herstellerangabe
Gigabyte AORUS NVMe Gen4 SSD, 2 TB (M.2)
3.600
Seagate FireCuda 530 SSD, 2 TB (M.2)
2.550
Seagate FireCuda 540, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
2.000
TEAMGROUP MP44, 1 TB (M.2)
 
1.450
Seagate IronWolf 125 NAS SSD, 1 TB (SATA)
 
1.400
GOODRAM IRDM PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
1.400
Samsung SSD 980 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.300
Western Digital WD_BLACK SN770M, 2 TB (M.2 2230)
 
1.200
Samsung SSD 990 PRO, 2 TB (M.2)
 
1.200
KIOXIA EXCERIA PLUS G3 SSD, 2 TB (M.2)
 
1.200
Crucial T700, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial T500, 2 TB (M.2), aktive Kühlung
 
1.200
Crucial MX500, 4 TB (SATA)
 
1.000
Seagate IronWolf 510, 480 GB (M.2)
 
875
KIOXIA EXCERIA PRO SSD, 2 TB (M.2)
 
800
Western Digital WD_BLACK SN770, 1 TB (M.2)
 
600
Western Digital WD_BLACK AN1500, 2 TB (PCIe 3.0 x8)
 
600
Western Digital WD Blue SN580, 1 TB (M.2)
 
600
Seagate FireCuda 520N SSD, 1 TB (M.2 2230)
 
600
Samsung OEM Client SSD PM9A1, 2 TB (M.2)
 
600
KIOXIA XG8 Client SSD, 1 TB (M.2)
 
600
Crucial T700, 1 TB (M.2), aktive Kühlung
 
600
Verbatim Vi7000G PCIe NVMe SSD, 1 TB (M.2)
 
500
Crucial P5 Plus SSD, 500 GB (M.2)
 
300
Crucial P3 SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Crucial P3 Plus SSD, 1 TB (M.2)
 
220
Angaben in Terabytes (mehr ist besser)

Mit dem Crucial Storage Executive bietet der Hersteller ein Tool für zusätzliche Berichte und Hilfsprogramme zur Diagnose von Problemen mit Crucial Solid State Drives an. Dazu gehören sowohl die Wiederherstellung nach schweren Fehlfunktionen des Betriebssystems als auch die einfache Anzeige von Laufwerksattributen und die Aktualisierung der Firmware. Over Provisioning (OP) ist eine weitere Funktion von Storage Executive, mit der man dem SSD-Controller zusätzlichen Speicherplatz auf dem Drive zuweisen kann. Durch die Bereitstellung von zusätzlichem Platz für den Controller können Funktionen wie Wear Levelling und Garbage Collection reibungsloser laufen, so dass die Wahrscheinlichkeit geringer ist, dass die SSD unter hoher Last verlangsamt wird.

Crucial Storage Executive zur Diagnose von SSDs (Bild: Crucial).

Crucial Storage Executive zur Diagnose von SSDs (Bild: Crucial).

Autor: Patrick von Brunn, Stefan Boller
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