ARTIKEL/TESTS / ROCCAT Vulcan TKL Pro Arctic White im Test

23.12.2021 20:00 Uhr    0 Kommentare

Praxiseindruck

Die ROCCAT Vulcan TKL Pro konnte in einem längeren Praxistest prinzipiell überzeugen. Allerdings hat sie einen deutlichen Nachteil für energische Tipper: Irgendein Teil der Tastatur schwingt bei jedem Anschlag mit, was einem fast das Gefühl vermittelt, auf einem Gong zu tippen. Abgesehen davon leistet sich die Tastatur keine besonderen Schwächen. Die Verarbeitungsqualität ist sehr gut und durch die kompakte Bauweise können die Hände beispielsweise beim Spielen mit der Maus näher zusammen sein. Andere Nutzer werden den fehlenden Nummernblock aber vermissen und sind vermutlich bei Fullsize-Tastaturen besser aufgehoben.

Die freistehenden und verkürzten Tastenkappen der Vulcan selbst haben aber seitlich ein bisschen Spielraum und wackeln daher leicht. So ist es allerdings bei den meisten Tastaturen heutzutage beobachtbar. Die Taster selbst sitzen sehr fest. Die verkürzten Tastenkappen wirken modern und erleichtern die Reinigung. Sie sind außerdem ein Vorteil für die Beleuchtung der Umgebung, können allerdings auch dazu führen, dass man von den LEDs darunter geblendet wird, wenn man nicht direkt von oben darauf schaut. Vom Design her ist das System definitiv eine Besonderheit. Allerdings sind die Kappenoberflächen nicht komplett homogen ausgeleuchtet, sodass die Beschriftung von Zweit- oder Drittbelegung nicht optimal sichtbar ist.

Durch die Gummielemente am Boden und den Füßen besitzt die Tastatur einen guten Stand, durch die Aluminiumplatte wirkt die Tastatur zudem hochwertig. Eine Handballenauflage gibt es jedoch nicht, diese war bei der Vulcan 120 (Test) noch im Lieferumfang enthalten. Alles in Allem arbeitet die ROCCAT Vulcan TKL Pro vom Technischen her genau so, wie man von einer mechanischen Tastatur in diesem Preissegment erwarten kann. Die linearen Schalter sind allerdings wie immer gewöhnungsbedürftig, da man den Auslösepunkt nicht spürt. Das, und das noch dazu optische Auslösen, macht das Tippen zu einem eher sanften Gefühl. Die Geräuschentwicklung der Schalter ist wie üblich bei mechanischen Schaltern entsprechend höher, für eine mechanische Tastatur aber ebenfalls angenehm. Die Tastenkappen selbst besitzen eine glatte Oberfläche, das Aluminium ist gebürstet.

Swarm Software ‒ Beleuchtung

Swarm Software ‒ Beleuchtung

Swarm Software ‒ Tastenbelegung

Swarm Software ‒ Tastenbelegung

Swarm Software ‒ Allgemeines

Swarm Software ‒ Allgemeines

Heutzutage mittlerweile schon zum Standard bei Eingabegeräten, Headsets und Co. gehört die passende Software, um beispielsweise Anpassungen an Beleuchtungen, Profile, Makros und vieles mehr konfigurieren und an die persönlichen Vorlieben angleichen zu können. ROCCAT bietet hier die Software Swarm (getestete Version V1.9398) an. Diese ist auch notwendig, um eine derart komplexe Tastatur nach dem Belieben der Anwender anpassen zu können. ROCCATs Hauptaugenmerk in der Software liegt auf der Beleuchtung und der Tastenbelegung inklusive Makros.

Hier sind unterschiedlichste Funktionen und Makros möglich, durch die Easy-Shift-Technologie können viele Tasten auch alternativ belegt werden. Dies funktioniert im Test problemlos und ist eine angenehme Erweiterung für den Alltag. Für viele Spiele sind auch schon vordefinierte Makros vorhanden. Diese können entweder angepasst oder andere komplett neu erstellt werden. Für die Beleuchtung sind diverse Modi vorhanden, ROCCAT wirbt aber mit AIMO, einem intelligenten Beleuchtungssystem, welches sich dynamisch anpasst und auf mehreren Peripherie-Geräten in Kombination funktioniert. Je nach Apps und Tastenverwendung ändert sich hier die Beleuchtung ohne besonders aufdringlich zu sein. Präferenzen lassen sich in vier Profilen hinterlegen. Dank der 1.000 Hz Polling-Rate und N-Key-Rollover gibt es auch hier nichts zu vermissen und Eingaben werden schnell und problemlos erfasst.

Bei der Tastatur sind die meisten Multimediafunktionen auf diverse Tasten verteilt und über die Fn-Taste zugänglich. ROCCAT ermöglicht zusätzlich die Lautstärkeregelung über den Drehregler. Praktischer wären weitere zusätzliche Tasten gewesen, die die einhändige Bedienung vereinfachen ‒ allerdings wäre die Tastatur dann vermutlich nicht so kompakt ausgefallen.

Beleuchtung der Tasten der ROCCAT Vulcan TKL Pro in Aktion.

Beleuchtung der Tasten der ROCCAT Vulcan TKL Pro in Aktion.

Bei dunkler Umgebung wird die Tastenbeleuchtung sehr deutlich.

Bei dunkler Umgebung wird die Tastenbeleuchtung sehr deutlich.

Autor: Rafael Schmid
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