Bei der NITRO+ Radeon RX 6950 XT Pure von Sapphire handelt es sich um eine Grafikkarte auf Basis eines Navi-21-Derivats (Navi 22 KXTX). Dieser Grafikchip bietet 80 CUs und damit satte 5.120 FP32-ALUs. Ergänzt werden die technischen Eckdaten von 320 Textureinheiten (TMUs) sowie 128 ROPs. Die GPU selbst arbeitet mit einer Spielefrequenz (oder Gametakt genannt) von satten 2.100 MHz und kann per Boost auf bis zu 2.310 MHz beschleunigen (Referenzwerte). Auch hier hat Entwickler AMD die Eckdaten gegenüber der XTX-Version (RX 6900 XT; 2.015 MHz Gametakt und 2.250 MHz Boost-Takt) nach oben angepasst.
Die 16 GB GDDR6-Speicher sind über ein 256 Bit breites Interface an die GPU angebunden. Dazwischen arbeitet ein schneller Infinity Cache mit 128 MB, der als Pufferspeicher dient und unnötige Speicherzugriffe verhindern soll. Dadurch verspricht AMD eine effektiv deutlich höhere Speicherbandbreite, als die rein rechnerisch bestimmten 576 GB/s des 9.000 MHz schnellen VRAMs. Gegenüber der RX 6900 XT ist die Speicherfrequenz ohnehin höher (+1.000 MHz) und sollte vor allem bei steigender Auflösung für Vorteile sorgen. Mehr zur Performance ab Seite 6 des Artikels.
Die PULSE RX 6950 XT Pure kommt mit einer gewaltigen Quad-Slot-Kühlung daher.
Die Leistungsaufnahme der Referenzkarte gibt AMD mit 335 Watt an und spricht hierbei von einer Thermal Board Power, kurz TBP. Gegenüber der bekannten Radeon RX 6900 XT sind das immerhin +35 Watt, was zusätzliche Leistungsreserven und die höheren Taktraten ermöglichen soll. Sapphire hat diesen Wert bei seiner NITRO+ Pure auf satte 405 Watt angehoben und hat damit auf zusätzliche 70 Watt Zugriff. Die Karte wird über eine Kombination aus 1 x 6 + 2 x 8-Pin-PCIe-Anschlüssen mit Leistung versorgt und haben somit 450 Watt zur Verfügung hat (75 Watt PCIe Slot + 75 Watt 6-Pin Anschluss + 2 x 150 Watt 8-Pin Anschluss). Mehr zur Leistungsaufnahme lesen Sie auf Seite 18 des Artikels.
Die NITRO+ Grafikkarte kommt mit drei DisplayPort-Anschlüssen und einem HDMI-Port.
Typisch für die NITRO+ Ausführungen von Sapphire ist ein Dual-BIOS mit entsprechender Umschaltfunktion. Über einen BIOS-Schalter an der Grafikkarte kann der Nutzer zwischen verschiedenen UEFI-Versionen wählen und die Karte in grundlegend unterschiedlichen Modi betreiben. Anders als bei den bisherigen NITRO+ Grafikkarten, entfällt hingegen der geräuscharme Silent-Modus. Ab Werk befindet sich die Karte im Primary Mode, was in satten 2.162 MHz Gametakt (+147 MHz bzw. 7,3 Prozent) und 2.368 MHz Boosttakt (+58 MHz bzw. 2,5 Prozent) resultiert. Alternativ gibt es noch einen OC BIOS Mode, der die Latte noch höher legt und mit 2.226 (Gametakt) bzw. 2.435 MHz (Boostakt) arbeitet. Die dritte Stellung des BIOS-Schalters erlaubt die Einstellung per TriXX-Software.
Per BIOS-Schalter kann man zwischen verschiedenen Betriebsmodi wählen (Bildquelle: Sapphire).
Für die Kühlung der wesentlichen Komponenten der NITRO+ zeichnet sich ein riesiger Quad-Slot-Kühler verantwortlich. Die GPU wird von einem massiven Alu-Kern umgeben, dessen aufgenommene Wärme über sieben Heatpipes an den großflächlichen Kühlkörper abgegeben wird. Ein separater Kühler, der nicht an die Heatpipes der GPU angebunden ist, sorgt für den Wärmeabtransport von GDDR6-Speicher und den Spannungswandlern (VRMs). Bei den verbauten Lüftern handelt es sich um insgesamt drei axiale Ausführungen mit jeweils 95 mm Baugröße. Im 2D-Betrieb sorgt die Lüftersteuerung für einen Stillstand der Lüfter. Die Bauhöhe gibt der Hersteller mit 3,5 Slots an, was für die Praxis also gleichbedeutend mit Quad-Slot ist.
Die NITRO+ wird außerdem durch verschiedene RGB-Elemente, wie ein seitlicher Sapphire-Schriftzug oder an den Kanten des PCBs, beleuchtet. Über die Software TriXX (Download) besteht Zugriff auf eine Fülle von LED-Farben in Verbindung mit einer Auswahl an RGB-Beleuchtungsmodi, darunter der „Fan Speed Mode“, der „PCB Temperature Mode“ und der farbenfrohe „Rainbow-Modus“. Der 3-Pin-Header ermöglicht die externe Synchronisation der RGB-LEDs zwischen der Grafikkarte und dem Mainboard des Systems.
Insgesamt drei Ports für die Stromversorgung der Grafikkarte.
Der BIOS-Switch erlaubt unterschiedliche Grundeinstellungen.
Hinsichtlich der Anschlussmöglichkeiten für Monitore bietet die Radeon-Grafikkarte 1 x HDMI 2.1 und 3 x DisplayPort 1.4a. Die erhöhte Bandbreite von HDMI 2.1 ermöglicht erstmals eine einzige Kabelverbindung zu 8K-HDR-Fernsehern für Spiele mit ultrahoher Auflösung. Unterstützung für AV1-Decodierung und weitere Videocodecs gehört ebenso mit zum Featureset.
Folgend die technischen Eckdaten im Vergleich mit weiteren Modellen der Radeon-RX-6000-Familie.
Hersteller | AMD | ||
Produktbezeichnung | Radeon RX 6800 XT | Radeon RX 6900 XT | Radeon RX 6950 XT |
Logo | |||
Architektur | RDNA 2 | ||
Grafikchip | Navi 21 | ||
Fertigung | 7 nm | ||
Transistoren | ca. 26,8 Mrd. | ||
Compute Units | 72 | 80 | |
FP32-ALUs | 4.608 | 5.120 | |
Raytracing-Hardware | √ | ||
Gametakt | 2.015 MHz | 2.100 MHz | |
Boosttakt | 2.250 MHz | 2.310 MHz | |
FP32-Rechenleistung | 20.736 GFLOPS | 23.040 GFLOPS | 23.654 GFLOPS |
FP16-Rechenleistung | 41.472 GFLOPS | 46.080 GFLOPS | 47.308 GFLOPS |
ROPs | 128 | ||
TMUs | 288 | 320 | |
Speichertakt | 8.000 MHz | 9.000 MHz | |
Speicherinterface | 256 Bit | ||
Speicherbandbreite | 512.000 MB/s | 576.000 MB/s | |
Speichermenge | 16 GB GDDR6 | ||
Infinity Cache | 128 MB | ||
Interface | PCIe 4.0 | ||
Leistungsaufnahme | 300 Watt | 335 Watt |
Auf der Rückseite der Karte befindet sich eine großflächige Backplate in weißer Lackierung.
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