Nachdem wir den vorliegenden Testprobanden von OCZ auf den zurückliegenden Seiten ausführlich durchleuchtet haben, kommen wir nun zum abschließenden Fazit des Tests. Interessant ist dabei vor allem auch der Vergleich mit dem 120 GB Modell der Familie. Zunächst möchten wir jedoch auf den bereits begonnenen Technologiewandel im Bereich Flash-Speicher und Solid State Drives eingehen.
Die mit einem Die-Shrink verbundene Senkung der Produktionskosten ist sicherlich eines der Argumente für einen Wechsel hin zu Chips mit kleineren Strukturbreiten. Schwerwiegender und für viele Unternehmen entscheidend ist hingegen das Thema Verfügbarkeit, denn Flash-Speicher sind in nahezu allen mobilen Endgeräten enthalten und hohe Stückzahlen in verschiedenen Branchen oder sogar nur einzelnen Produkten sorgen für Engpässe an anderer Stelle – und wo sie heute noch nicht sind, werden sie früher oder später entstehen. Entsprechend setzen Hersteller wie OCZ bereits frühzeitig auf Alternativen zu den bewährten 25 nm MLC-Zellen, um langfristig stabile Preise und eine lückenlose Verfügbarkeit der eigenen Produktpalette gewährleisten zu können. Plextor oder Samsung hingegen setzen auf TLC-Technologie, die höhere Speicherdichten erlaubt. Kingston hingegen verfährt wie OCZ und hält beispielsweise mit der SSDNow V300 eine Modellreihe auf Basis von 19 nm MLC-Speicher bereit.
Da wir uns mit der OCZ Vertex 3.20 ein Drive aus diesem neuen Entry-Level-Bereich angesehen haben und dabei vor allem auf die Fakten und die Notwendigkeit von 20-nm-MLC hinweisen möchten, spielt die Performance bei der Bewertung nur eine untergeordnete Rolle – entsprechende Benchmarks auf den zurückliegenden Seiten sind nur aus Gründen der Vollständigkeit enthalten. Ausschlaggebend für ein positives Fazit sind ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis, hohe Zuverlässigkeit und ein möglichst niedriger Anschaffungspreis, um einem breiten Kundenspektrum mit diesen Drives den Einstieg in die SSD-Welt zu ermöglichen! Um beide Ziele in einem Produkt realisieren und eine hohe Verfügbarkeit bieten zu können, hat sich OCZ entschlossen auf 20 nm NAND-Flash von Intel/Micron (IM Flash Technologies, kurz IMFT) zu setzen und damit nicht auf den TLC-Zug aufzuspringen. NAND-Flash mit kleineren Strukturgrößen ist aufgrund der im oberen Abschnitt erwähnten Fakten stark im Aufwind und gewährleistet durch größere Chipausbeuten je Wafer die preisliche Attraktivität von entsprechenden Endprodukten wie der Vertex 3.20. Gleichzeitig, und das ist einer der Vorteile gegenüber TLC-Technologie, ist die Lebenserwartung dieser MLC-Zellen deutlich höher einzustufen (3.000 vs. 1.000-1.500 P/E-Cycles), wenngleich bei TLC noch schlichtweg Erfahrungswerte fehlen.
Während sich die 120 GB Vertex 3.20 noch mit einer Kingston SSDNow V300 (120 GB, 19 nm Toggle-MLC) duellierte, kann das Modell mit 240 GB den Vorsprung weiter ausbauen! Etwa 15 Prozent Mehrleistung bringen das Drive weiter nach vorne in unserem Testfeld bis auf einen Platz im Mittelfeld. Die offiziellen Datenblattangaben hinsichtlich sequentieller Datenraten (550 bzw. 520 MB/s) können wir nach Abschluss unserer Messungen ebenso bestätigen.
Kingston SSDNow V300 (19 nm) vs. OCZ Vertex 3.20 (20 nm) | |
OCZ Vertex 3.20, 240 GB | 100,0 |
OCZ Vertex 3.20, 120 GB | 86,8 |
Kingston SSDNow V300, 120 GB | 80,5 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
In Sachen Leistungsaufnahme platziert sich die Vertex mit 240 GB im oberen Bereich unserer Testkandidaten und begnügt sich mit 0,5 (Idle) bzw. 4,1 Watt (Last) im Betrieb. Das Modell mit 120 GB kommt im Idle auf 0,6 Watt und bei Belastung auf 2,9 Watt.
Aktuell wechselt die OCZ Vertex 3.20 mit 240 GB ab etwa 190 Euro (Quelle: Geizhals.de, Stand: 05/2013) den Besitzer und kommt mit einer Garantiezeit von drei Jahren. Der Preis pro Gigabyte beträgt damit rund 79 Euro-Cent, was dem Drive einen Platz im Mittelfeld unseres kapazitätsbereinigten Preis/Leistungs-Ranking verschafft. Den Lieferumfang hat man dem Preissegment entsprechend angepasst und so befinden sich, wie bei der kleineren Variante der Vertex 3.20, lediglich ein Installation Guide und ein "I Love My SSD"-Aufkleber von OCZ mit in der Verpackung. Auch hier gilt: Wer zu günstigen Konditionen den Einstieg in den SSD-Bereich vollziehen möchte, wird mit der Neuauflage der Vertex 3 seine Freue haben. Wer hingegen den Fokus auf Performance legt, sollte eher zur 4. Vertex Generation oder den Vector-Laufwerken greifen. OCZ hat mit den 3.20er Serien sein Portfolio noch besser aufgestellt und ist für die Zukunft im SSD- und Speichermarkt gerüstet!
Performance-Rating (Daten) | |
OCZ RevoDrive 3 X2, 480 GB | 100,0 |
OCZ Vector, 256 GB | 94,1 |
OCZ Vertex 4, 256 GB | 91,3 |
Samsung SSD 840 Series, 250 GB | 82,5 |
Corsair Neutron Series, 240 GB | 78,6 |
ADATA XPG SX900, 256 GB | 78,5 |
OCZ Vertex 3.20, 240 GB | 78,0 |
Intel SSD 520, 240 GB | 75,7 |
Crucial m4 SSD, 256 GB | 68,4 |
OCZ Vertex 3.20, 120 GB | 67,4 |
Kingston SSDNow V300, 120 GB | 59,3 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
Performance-Rating (System) | |
OCZ RevoDrive 3 X2, 480 GB | 100,0 |
OCZ Vector, 256 GB | 87,9 |
OCZ Vertex 4, 256 GB | 78,9 |
Samsung SSD 840 Series, 250 GB | 76,3 |
Corsair Neutron Series, 240 GB | 74,7 |
Intel SSD 520, 240 GB | 73,5 |
ADATA XPG SX900, 256 GB | 73,4 |
OCZ Vertex 3.20, 240 GB | 71,0 |
Crucial m4 SSD, 256 GB | 70,2 |
OCZ Vertex 3.20, 120 GB | 62,5 |
Kingston SSDNow V300, 120 GB | 59,1 |
Angaben in Prozent (mehr ist besser) |
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