ARTIKEL/TESTS / Acht Gamer/Office-Mäuse im Vergleich

Microsoft Wireless Laser 6000 (Fortsetzung)

Startet man eine beliebige Office-Anwendung oder ein Bildbearbeitungsprogramm, kann die Maus ihren Stärken voll ausspielen: Ein komfortableres Arbeitsgerät dürfte man derzeit schwerlich bekommen. Jeder Klick sitzt und die Tatsache, dass das Rad keine Raststufen bietet, fällt hier angenehm auf, denn dadurch ist es möglich, wirklich punktgenau zu scrollen. Zudem kann die Radtaste z.B. mit der Funktion "Präzisionssteuerung" versehen werden. Damit lässt sich mit einem Klick die Mausbeschleunigung umschalten. Die Radtaste erfordert zur Bedienung allerdings einen höheren Kraftaufwand, als man das üblicherweise gewohnt ist. Das verwundert zunächst zwar, doch der Sinn dieser Maßnahme wird schnell klar.

In Bildbearbeitungsprogrammen ist ein derartiges Feature eine Hilfe, wie man sehr schnell feststellt, denn so wechselt man nicht versehentlich den Modus, was manches ärgerliche Erlebnis erspart, wenn man z.B. ein Foto sehr genau bearbeiten will. Eine der Daumentasten bietet in der Standardbelegung eine Bildschirmlupe, was durchaus nützlich ist. Natürlich lassen sich alle Tasten auch mit der jeweils gewünschten Funktion frei belegen. Insgesamt muss man der Maus hier also eine sehr hohe Funktionalität bescheinigen. Microsoft hat ein äußerst präzises Gerät für den Büroeinsatz geschaffen.

Auch wenn Microsoft die Wireless 6000 zwar eher für den Officebereich bewirbt, muss sie dennoch einige Spieletests über sich ergehen lassen, denn laut Eigenwerbung haben wir eine Allroundmaus vor uns. Zum Einsatz kommen hier Quake 3 Arena und Call of Duty. Quake 3 eignet sich aufgrund der sehr hohen Spielgeschwindigkeit optimal, um das Beschleunigungsverhalten der Maus zu testen. Call of Duty wiederum erfordert eine höhere Zielgenauigkeit. In beiden Disziplinen funktioniert die Wireless 6000 gut, allerdings macht das Mehrgewicht von 30 Gramm gegenüber einer MX518 sie etwas schwerfälliger in der Handhabung. Microsoft gibt die Auflösung der Maus mit 1000 dpi an. Dies bleibt hinter aktuellen Gaming-Modellen zurück, aber dafür ist die Maus auch nicht in erster Linie konzipiert.

Die Beschleunigung des Mauszeigers lässt sich u.a. über die Software regulieren. Zudem kann die oben angesprochene Präzisionssteuerung, die nichts anderes als eine Änderung der Abtastrate bewirkt, zur Schnellverstellung der Beschleunigung eingesetzt werden. Da man jede beliebige Taste mit dieser Funktion belegen kann, ist das zwar praktikabel, lässt aber nur die Wahl zwischen zwei Beschleunigungen. Wir legten diese Funktion in Quake 3 auf die große Daumentaste, was sich als brauchbare Lösung herausstellte. So kann man nach dem Start des Spiels sofort auf eine höhere Beschleunigung umschalten.

Klar ist allerdings auch, dass diese Funktion mit einer stufenlosen oder in bestimmten Schritten abstufbaren Änderung der Abtastrate nicht mithalten kann. Insgesamt macht die Wireless 6000 in Spielen jedoch eine recht gute Figur. Zwar wird man manches Feature vermissen, aber dennoch sind die gängigen Funktionen problemlos steuerbar. Einzig das Rad kann hier nicht ganz seinen Zweck erfüllen: Durch die fehlenden Raststufen gestaltet sich die Auswahl von Waffen oder Gegenständen zuweilen etwas ungenau, da man schnell zu weit dreht. Zudem ist die Funktion des Rades als dritte Taste mit einem relativ hohen Kraftaufwand verbunden, wie wir bereits erwähnt haben. Im Officebereich ist dies sehr angenehm, in Spielen allerdings etwas störend, wenn man gewohnt ist, dass die dritte Taste bei einem leichten Klick sofort reagiert.

Die Software

Die IntelliPoint-Software selbst kann über ein Desktopsymbol oder über das Startmenü aufgerufen werden und bietet alle Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten übersichtlich in Tabs geordnet. Sämtliche Tasten können neben einer umfangreichen, vordefinierten Palette an Funktionen auch frei belegt werden, sind aber in der Grundeinstellung auf die gängigsten programmiert. Die kleine Daumentaste ist standardmäßig mit der Funktion einer Bildschirmlupe belegt. Zudem finden sich Tabs für die Verstellung der horizontalen und vertikalen Bildlaufgeschwindigkeit, der Doppelklickgeschwindigkeit etc. Auch eine selbstaktualisierende Anzeige der Funksignalstärke und des Batteriezustandes ist vorhanden. Insgesamt wird man hier also nichts vermissen.


Autor: Jochen Schembera
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