Gaming, insbesondere der eSport, erfreut sich in jüngster Zeit steigender Beliebtheit. Ausgelöst durch den digitalen Wandel, können durch diese Beschäftigungen teilweise sehr hohe Preisgelder erzielen. Die Summen, die teilweise in schwindelerregender Höhe angesiedelt sind, rufen auch das Finanzamt auf den Plan. Viele Gewinne unterliegen dabei der Umsatzsteuer und anderen Besteuerungsmaßnahmen. Werden diese Voraussetzungen nicht berücksichtigt, können teilweise empfindliche Strafen drohen. Was dabei zu berücksichtigen ist, soll in diesem Artikel genauer ausgeführt werden.
Hohe Preisgelder beim eSport rufen auch das Finanzamt auf den Plan. (Bildquelle: Adobe Stock / MYZONEPHOTO / 508385155)
Der eSport kann auf eine längere Geschichte zurückgreifen, allerdings haben die Preisgelder mittlerweile starke Ausmaße angenommen. Das Spielen von Videospielen hat einen wettkampfmäßigen Charakter. Bei den Investitionen sind Beträge in Millionenhöhe im Einsatz und nicht nur das Preisgeld wächst stetig, sondern auch die Fangemeinde.
Noch vor zehn Jahren kamen Preisgelder von über einer Million einer Sensation gleich, heute sind solche Summen keine Außergewöhnlichkeit mehr. Standardmäßig liegen die Gewinne im sieben- oder achtstelligen Bereich. Bislang fand das eSport Turnier mit den höchsten Gewinnen im Jahr 2021 in Bukarest statt. Es lockte ein Preisgeld in Höhe von 40 Millionen US-Dollar.
Gaming- und eSport-Aktivitäten werden unterschiedlich klassifiziert. Unter Gaming wird der freizeitmäßige Gebrauch von Videospielen verstanden. Der Begriff Competitive Gaming bezieht sich auf eine freizeitliche Aktivität, die Erholungszwecken dient und auf einem Mitspielerwettbewerb basiert. ESport hingegen ist der sportliche Einsatz von Computer- und Videospielen im Rahmen von professionellen Wettkämpfen.
Ein weiterer Bereich ist das iGaming. Dieser Begriff umfasst vor allem Online-Glücksspiel und Sportwetten. Im Gegensatz zum Gaming und eSport, die vergleichsweise jung sind, hat das iGaming trotz seiner modernen Bezeichnung eine lange Tradition.
Tatsächlich liegen die Anfänge in der Antike. Im alten Griechenland war das Glücksspiel bereits in den Gesetzen verankert. Dafür sollen die Ursprünge einiger Spiele in China liegen, und die Römer haben die Sportwetten zu dem weiterentwickelt, was wir heute darunter kennen. Auch im Mittelalter und in der Moderne war das Glücksspiel sehr beliebt. Daran hat sich bis heute nichts geändert.
Gaming- und eSport-Aktivitäten werden unterschiedlich klassifiziert. (Bildquelle: Adobe Stock / issaronow / 430677913)
Der Begriff eSport hat als besonderes Merkmal den professionellen Wettkampf, der in Computer- und Videospielen ausgetragen wird. Dieser basiert auf klar festgelegten Regeln. Voraussetzung, um bei diesem Sport zu bestehen, ist ein hartes und kontinuierliches Training, was Jahre zuvor begonnen werden muss. Notwendig ist dieses Training aufgrund der Tatsache, dass Profi-Spieler beim eSport hohen Anforderungen und extremen körperlichen und psychischen Belastungen ausgesetzt sind.
Die Wettkämpfe werden entweder als Einzeldisziplin ausgeführt oder in Teams praktiziert. Damit vereint der eSport grundlegende Merkmale von Computer- und Videospielen und kombiniert sie mit der Gaming-Kultur: Das Kernelement von eSport sind die soziale Interaktion, die Bildung von Teams und die Zusammenarbeit.
Dabei basiert der eSport genauso auf der Internationalisierung wie das auch bei reinen Computer- und Videospielen der Fall ist. Denn die Spiele können zeit- und ortsunabhängig ausgeführt werden. Damit können sich Menschen aus allen Teilen der Welt in Teams zusammentun und miteinander in einen Wettkampf treten.
In anderen Teilen der Welt – etwa in den USA, Süd-Korea oder China und sogar in Frankreich – wurde der eSport bereits als Sport anerkannt. Anders sieht es in Deutschland aus, denn seit der Gründung gibt es in diesem Punkt Probleme. Die Meinungen gehen in dieser Hinsicht weit auseinander.
Die Frage nach der rechtlichen Anerkennung von eSport als normale Sportart ist ein wichtiges Kriterium, um die Steuerfrage ausführlich beantworten zu können. Erlangt der eSport nämlich die gleiche rechtliche Stellung wie andere Sportarten, ist damit eine geringe Steuerlast verbunden aufgrund der gemeinnützigen Ausrichtung. Außerdem könnten dadurch leichter Spenden erlangt werden. Auch in Bezug auf die Gewinne der Preisgelder und bezüglich der Antrittsprämien wäre die steuerliche Frage deutlich einfacher zu klären.
Jährlich muss von den meisten Personen eine Steuererklärung abgegeben werden, die besonders Gewinne berücksichtigt. Von den eSportlern verdienen nur etwa fünf Prozent ihr Geld durch die Gewinne aus eSport-Wettkämpfen. Die anderen nehmen zwar an den Wettkämpfen teil, gewinnen aber kein Geld.
Warum ist es wichtig darauf einzugehen? Für beide Gruppen gelten unterschiedliche Voraussetzungen in Bezug auf die Steuererklärung. Die erste Gruppe sind die sogenannten Amateur-eSportler. Sie nehmen an den Wettbewerben teil, erzielen damit entweder überhaupt keine Gewinne oder nur äußerst selten. Für sie steht der Spaß im Vordergrund und es steckt keine Gewinnerzielungsabsicht dahinter. In diesem Fall sind auch Preisgelder oder die Antrittsprämie nicht relevant und müssen in der Steuererklärung nicht angegeben werden.
Allerdings handelt es sich hierbei um eine sehr individuelle Frage. Aufgrund der erzielten Gewinne wird das Finanzamt im Einzelfall prüfen, ob nicht doch eine Gewinnerzielungsabsicht dahintersteckt oder ob der eSport aus Spaß betrieben wird.
Größere Beachtung wird den ProGamern geschenkt. Aber auch hier kommt es auf eine Unterscheidung an: Handelt es sich um ein Angestelltenverhältnis oder sind die ProGamer selbstständig tätig?
Ist ein ProGamer angestellt (das passiert in Clans), wird dem Sportler ein Gehalt ausgezahlt, welches der üblichen Steuerpflicht unterliegt. Damit fallen die gleichen Abzüge von Lohn an wie bei anderen Angestellten. Preisgelder erhält der ProGamer in diesem Fall nicht direkt, sondern sie werden dem Clan ausgezahlt. Dieser entscheidet über die Höhe, die er an seine Spieler eventuell als Prämie oder Bonuszahlung weitergibt.
Anders liegt der Fall, wenn es sich um einen selbstständigen eSportler handelt. Hier steht die Gewinnerzielungsabsicht im Vordergrund und es handelt sich damit um gewerbliche Einkünfte. Die Kenntnisse der ProGamer entscheiden über die Beträge, die mit dem Sport eingenommen werden können. Sämtliche Einkünfte unterliegen hier der Gewerbesteuer. Das bedeutet, dass die eSportler ein Gewerbe anmelden müssen. Einkünfte des eSports müssen versteuert werden und unterliegen auch der Umsatzsteuer.
Nun kommt es wieder auf die individuellen Voraussetzungen an, denn wenn die Einkünfte im Jahr einen bestimmten Betrag nicht übersteigen, kann von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch gemacht werden. Die Grenze liegt bei Einnahmen in Höhe von 22.000 Euro im Jahr. Für die eSportler bedeutet dies weniger Bürokratie.
Am Jahresende reicht die Einnahmen-Überschussrechnung und auch auf die Umsatzsteuer wird verzichtet. Das erspart einerseits die Umsatzsteuer-Voranmeldung, zum anderen die jährliche Umsatzsteuererklärung. Sobald aber der Betrag von 22.000 Euro im Jahr überschritten wurde, kann die Kleinunternehmerreglung nicht mehr angewendet werden.
Professionelle Sportler im eSport werden auch ProGamer genannt. (Bildquelle: Adobe Stock / Framestock / 484000681)
Es gibt viele eSport-Tuniere, die im Ausland stattfinden. Hier muss ebenfalls an die steuerlichen Verpflichtungen gedacht werden, denn in diesem Fall greift das Welteinkommensprinzip. Die Steuerpflicht kommt auch dann zur Anwendung, wenn die Gewinne in einem anderen Land erzielt worden sind.
Da hier Steuerzahlungen von zwei Ländern auf die eSportler zukommen, wurde das Doppelbesteuerungsabkommen von vielen Ländern ins Leben gerufen. Das soll verhindern, dass durch die Gewinne im Ausland doppelte Steuern auf die Teilnehmer zukommen. Deutschland handelt dabei die Richtlinien mit jedem Land einzeln aus.
Bei Twitch handelt es sich um ein Live-Streaming-Videoportal, das Gamer aus der ganzen Welt auf den Plan ruft. Gamer, die nur Spaß am Gaming mit dem Videoportal haben, brauchen nichts zu befürchten. Nehmen sie allerdings am Affiliate-Programm teil und sind damit an den Werbeeinnahmen beteiligt, kommen auch steuerliche Verpflichtungen auf sie zu. Dann müssen Gamer ein Gewerbe anmelden und die Gewinne in der Steuererklärung angeben. Es besteht ebenfalls die Möglichkeit, von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch zu machen, um den bürokratischen Aufwand in Grenzen zu halten.
Beim eSport und beim Gaming sind mittlerweile hohe möglich. Spätestens mit den Einnahmen und der Antrittsprämie taucht bei vielen die Frage auf, ob die Einnahmen versteuert werden müssen.
Grundsätzlich kommen steuerliche Verpflichtungen auf die Gamer nur zu, sobald die Gewinnerzielungsabsicht im Vordergrund steht. Hier wird sowohl eine Gewerbesteuer als auch eine Umsatzsteuer erhoben, Gewinne müssen in der Steuererklärung angegeben werden. Das ist bei einer selbstständigen Tätigkeit immer der Fall, kann aber unter Umständen auch auf Amateur-Spieler zutreffen.
Übersteigen die Einnahmen einen Betrag von 22.000 Euro pro Jahr nicht, kann von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch gemacht werden, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren.
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