Spielen hat ein neues Gesicht bekommen. Der Beginn der digitalen Revolution läutete tiefgreifende Veränderungen ein, denn nun kamen die Menschen im Spiel nicht mehr nur am Tisch zusammen, sondern auch vor dem Display. Oder sie beschäftigten sich ganz allein mit ihrem Game, zuerst in den sogenannte Arcade-Hallen, dann zunehmend daheim am eigenen Rechner, der Spiekonsole und schlussendlich an dem Gerät, das vorher „nur“ ein mobiles Telefon war. Interaktives Entertainment nennt sich das, und es gewinnt immer mehr Anhänger in allen Altersgruppen. Wohin führt dieser Weg?
Gaming verändert sich zur Zeit stark und findet nicht mehr nur am PC statt (Bildquelle: Pixabay)
Nie zuvor hat es in der Menschheit derart starke und schnelle technologische Veränderungen gegeben. Die Festplatte bzw. der interne Speicher eines modernen Smartphones fasst heute gewaltige Datenmengen, die vor wenigen Jahrzehnten nicht einmal auf einem gigantischen Riesencomputer Platz gefunden hätten. Der Trend ist klar: Die Hardware schrumpft, die Software explodiert. Darum können Spielbegeisterte nun auch komplexe Spiele in der Hosentasche mit sich herumtragen und jederzeit starten.
Hinzu kommt die dauerhafte Anbindung ans Internet, die ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit gar nicht denkbar war. Noch um die Jahrtausendwende loggten User sich für jede einzelne digitale Session umständlich mit dem Modem ins Festnetz ein, und wenn die Verbindung zustande kam, rasselte der Gebührenzähler. Jede einzelne Minute war teuer, darum musste die Zeit gut genutzt werden, um schnell mal eben im Netz alles zu erledigen, was gerade anstand. Und dann nichts wie wieder raus, um die Rechnung nicht allzu hoch zu treiben.
Die Flatrates erlösten die Menschen von diesem Zeitdruck, dann kam das mobile Internet und kappte auch die Fesseln, die uns ans heimische Wohnzimmer banden. Mit Smartphone, Tablet und 4G oder 5G genießen Gamer mehr Freiheit als je zuvor – und verfügen stets über eine unüberschaubar große Spielevielfalt. Doch damit nicht genug: Vor wenigen Jahren kamen zukunftsweisende Technologien wie AR und VR ins Spiel, die das Spielerlebnis noch weiter vertieften. Die Virtual Reality beamt den User in eine völlig andere Welt, dreidimensional und täuschend echt, und ist mittlerweile bei den verschiedensten Genres angekommen: Von hunderten Optionen in Games-Bibliotheken wie Steam, über dreidimensionales Pokern auf Seiten wie PokerStars, bis hin zu spielerischen Fitnessprogrammen mit VR-Brillen wie der Meta Quest 2.
Die Augmented Reality hingegen blendet die virtuelle Welt in unsere reale Welt ein und formt daraus eine neue Erlebnisdimension. Der wohl bekannteste Vertreter ist Pokémon Go, ein Spiel für Handheld Mobilgeräte, das allein bis zum Jahr 2018 auf eine Milliarde Downloads kam. Die Gamer bewegen sich durch die analoge Welt und suchen nach den kleinen Pokémon-Monstern, die sich dort verbergen. Sichtbar werden die fremden Wesen ausschließlich auf dem Display, der normale Spaziergänger merkt nichts davon.
Ein ähnlicher spektakulärer VR-Erfolg blieb bislang aus. Die zum Einstieg in die Virtual Reality benötigten Datenbrillen haben noch nicht den Reifegrad erreicht, den die User sich wünschen. Teilweise sind sie umständlich oder unbequem zu tragen, aufgrund ihrer ziemlich sperrigen Form. Die teuren Modelle weisen bereits hohe Leistungen auf, sind aber eben eines: teuer. Günstigere Varianten erweisen sich leider auch in der Anwendung als „billig“, was das Spielerlebnis deutlich schmälert.
Das soll sich mit Aufkommen des Metaversums ändern, denn die neue Mischwelt als Realität und virtueller Dimension braucht die VR-Brille als Vehikel, um die Menschen abzuholen und mitten ins neue digitale Universum zu stellen. Der Facebook-Konzern gab sich jüngst den Namen „Meta“, weil er an die Zukunft des Metaversums glaubt und daran arbeitet, dass diese Welt bald schon für alle nutzbar wird. Bislang verfügen nur ungefähr 17 Prozent der Deutschen über VR-Brillen, und ungefähr jeder Dritte überlegt, demnächst diese Technik zu nutzen. Wenn die Zukunft tatsächlich Metaversum heißt, kann sich dieses Drittel weit mehr als verdoppeln!
Virtual Reality hat in viele Bereiche des Lebens Einzug erhalten (Bildquelle: Unsplash)
Der Begriff „Metaversum“ wird zur Beschreibung des Konzepts einer zukünftigen Iteration des Internets verwendet. Das Metaversum besteht aus persistenten, gemeinsam genutzten, virtuellen 3D-Räumen, die sich zu einem wahrgenommenen virtuellen Universum verbinden. Das Metaversum birgt das Potenzial, die Grenzen des Spiels zu verwischen. Wo halte ich mich einfach nur im digitalen Raum auf – und an welcher Stelle beginne ich zu spielen? Wenn ich mit virtuellen Gegenständen hantiere und mit Menschen agiere, die überhaupt nicht im Raum sind: Ist das schon Gaming oder einfach nur eine neue Form von Alltag? Dieser Punkt wird zur individuellen Definitionssache, doch die meisten User verschwenden, wenn es so weit ist, sicher keinen Gedanken daran und leben sich einfach aus, wie es gerade passt.
Gleichzeitig führen heute schon alle Wege in Richtung Cloud. Die fette Festplatte auf dem heimischen Spielerechner hat somit bald ausgedient, denn umso schneller die Internetverbindungen werden, desto überflüssiger erscheint sie. Schließlich fordern moderne, komplexe Spiele immer mehr Raum – und wer kann es sich schon leisten, Jahr für Jahr dafür den Computer zu erweitern? Cloud-Gaming heißt ganz sicher ein Zauberwort der Zukunft, es macht den Gamer noch unabhängiger und führt ihn, losgelöst von teurer Technik, in eine Welt unendlicher Möglichkeiten.
Um diese neue Spielewelt gerade unterwegs und im Alltag auszukosten, muss vor allem in Deutschland noch einiges geschehen. Der Ausbau des mobilen Netzes war hierzulande schon immer ein wunder Punkt und ist es leider weiterhin. 5G schreitet gemächlich voran, während hinter den Kulissen schon von 6G geflüstert wird. Gamer sind oft die Ersten, die neue Optionen nutzen, ja sogar regelrecht darauf lauern, um sich noch mehr spannende Erlebniswelten auch unterwegs zu erschließen. Wie dem auch sei, es geht weiter vorwärts, mehr oder weniger zügig bis zur nächsten Gaming-Revolution.
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