Gemeinsame Presseinformation von Infineon, AMD und DuPont Photomasks.
Infineon, AMD und Dupont Photomasks errichten in Dresden ein
gemeinsames Zentrum zur Entwicklung und Produktion von Belichtungsmasken
Modernste Technik bildet Grundlage zur
Herstellung von Halbleitern der nächsten Generationen.
Dresden, 16. Mai 2002. Infineon Technologies AG, Advanced Micro Devices Inc. und
DuPont Photomasks Inc. haben heute vereinbart, gemeinsam ein neues modernes
Maskenzentrum in Dresden zu errichten und zu betreiben. Damit wollen die Unternehmen
ihre führenden Positionen im weltweiten Wettbewerb um die nächsten Halbleitergenerationen
weiter ausbauen.
In dem Maskenzentrum werden lithographische Masken
der nächsten Generationen entwickelt und in Musterstückzahlen hergestellt, mit denen
Siliziumscheiben (Wafer) belichtet werden.
Die drei Unternehmen gründen dazu ein Joint
Venture unter dem Namen Advanced Mask Technology Center GmbH & Co. KG
(AMTC), an dem die Kooperationspartner zu je einem Drittel beteiligt sind.
Im gleichen
Gebäudekomplex will DuPont Photomasks die Volumenproduktion von lithographischen
Masken durchführen und wird dafür ein eigenes Unternehmen gründen.
Der Gebäudekomplex, in dem die beiden Unternehmen untergebracht sind, hat eine
Nutzfläche von rund 17.500 Quadratmetern und soll in unmittelbarer Nähe zu den
Dresdner Werken von Infineon und AMD bis Anfang 2003 errichtet werden. AMTC und
DuPont Photomasks wollen anschließend das erforderliche Equipment einbringen und
mit dem Hochfahren der Produktion in der zweiten Jahreshälfte 2003 beginnen.
Die
Investitionen für das Projekt AMTC sollen in den nächsten 5 Jahren insgesamt rund
360 Millionen Euro betragen. AMTC geht derzeit davon aus, dass rund 170 Mitarbeiter
in dem Maskenhaus beschäftigt werden. Es ist vorgesehen, dass aus den drei beteiligten
Unternehmen vor allem hochspezialisierte Ingenieure zu AMTC wechseln und dort
gemeinsam die 90- und 65-Nanometer- sowie noch weiterführende Technologien
entwickeln.
Infineon betreibt derzeit ein Maskenhaus mit rund 230 Mitarbeitern in München, das
Masken ausschließlich für die weltweiten Infineon-Fertigungsstandorte produziert. Im
Rahmen der strategischen Neuausrichtung wird sich Infineon aus der kompletten
Eigenentwicklung von Masken zurückziehen zugunsten dieser Kooperation im Bereich
High-End-Masken, um die Entwicklungszyklen zu verkürzen und die Kosten zu reduzieren.
Dabei soll die Spitzentechnologie von Infineon wie auch die von AMD und Du-
Pont Photomasks im neuen Maskenzentrum in Dresden genutzt werden.
Beschäftigte
des Maskenhauses von Infineon Technologies in München können sich beim AMTC,
beim neuen Werk von DuPont Photomasks in Dresden oder beim Infineon-Werk Dresden
bewerben.
Infineon Technologies und DuPont Photomasks haben zudem vereinbart, dass DuPont
Photomasks strategischer Lieferant für lithographische Masken sein wird. Das Abkommen
hat eine Dauer von zehn Jahren. Im Rahmen der Vereinbarung ist vorgesehen,
dass DuPont Photomasks ein modernes Werk zur Volumenproduktion von Masken in
Dresden errichten wird, um die weltweiten Kunden einschließlich Infineon mit
Belichtungsmasken zu beliefern.
„Mit dem Aufbau dieses weltweit führenden Zentrums zur Entwicklung und Herstellung
lithographischer Masken für die nächsten Halbleitergenerationen bauen wir unsere
Vorreiterrolle in der Halbleiterindustrie weiter aus“
unterstrich Dr. Andreas von Zitzewitz,
Mitglied des Vorstands und Chief Operating Officer der Infineon Technologies AG.
„Durch die Partnerschaft mit AMD und DuPont Photomasks können wir unsere Kostenposition
optimieren und gleichzeitig die Weiterentwicklung in der Halbleitertechnologie
vorantreiben. Vor wenigen Monaten haben wir hier in Dresden als weltweit erstes Unternehmen
die Volumenproduktion auf 300-mm-Wafern aufgenommen und stellen als
Trendsetter jetzt die Weichen für die nächsten Chip-Generationen. Die bislang erreichten
Spitzenleistungen am Standort Dresden stellen die technische Innovationsfähigkeit der
Region Sachsen unter Beweis. Derzeit haben wir in Dresden rund 4.300 Mitarbeiter.“
Infineon werde in dem neuen Zentrum lithographische Masken für seine Werke in
Deutschland, Frankreich und den Vereinigten Staaten entwickeln und fertigen lassen.
Darüber hinaus würden auch Partnerunternehmen wie ProMOS, UMCi und Winbond
Masken aus Dresden beziehen. Zitzewitz weiter:
„Das AMTC in Dresden wird mittelfristig
zum neuen Motor unserer Halbleiterentwicklung.“
Dr. William Siegle, AMD Senior Vice President, Technology Operations und Chief
Scientist, erklärte:
„AMTC beruht auf unserer bereits bestehenden erfolgreichen Partnerschaft
mit DuPont Photomasks und ist eine ideale Ergänzung unseres Halbleiterwerkes
AMD Fab 30. Es wird zugleich Dresden als Zentrum für Mikroelektronik weiter stärken.
Mit AMTC soll hier ein weltweit führendes Maskenzentrum für die nächsten Technologiegenerationen
entstehen. Schon ab 2003 soll es die Lieferungen an unsere Fab 30, eine
der erfolgreichsten Fabs der Welt, aufnehmen. Die Vorteile eines Maskenwerkes in der
unmittelbaren Nähe unserer Fabs liegen auf der Hand: Damit erreichen wir kürzeste
Wege zwischen dem Entwicklungszentrum und unseren Werken, die auf eine „just in
time“ Lieferung von immer komplexeren Masken angewiesen sind. Dank einer unmittelbaren
Rückkoppelung zwischen Waferfertigung und Maskenzentrum werden alle drei
Partner die Leistungsfähigkeit von AMTC auf höchstem Niveau halten können. Das wird
ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg in der globalen Halbleiterindustrie sein.“
„Die Entscheidung von zwei führenden Halbleiter-Herstellern für DuPont Photomasks als
exklusiven Entwicklungspartner für Belichtungsmasken unterstreicht einmal mehr unsere
herausragende technologische Stellung,“
sagte Dr. Peter Kirlin, Chairman und Vorstandsvorsitzender
von DuPont Photomasks.
„Für Infineon Technologies und AMD sind
modernste Belichtungsmasken eine wesentliche Technologie für die Fertigung von derart
komplexen Bausteinen. Wir begrüßen es sehr, dass sie sich für DuPont Photomasks als
Partner entschlossen haben.“
Kirlin ergänzte:
“Wir sind sehr zufrieden, dass Infineon
Technologies als Innovator für Belichtungsmasken DuPont Photomasks als strategischen
Lieferanten ausgewählt hat. Infineon hat eines der weltweit modernsten Maskenhäuser
mit Forschung, Entwicklung und Produktion betrieben und wir erwarten, dass wir
unsere technologisch führende Stellung durch das herausragende Know-how von
Infineon stärken können.“
Technischer Hintergrund zu lithographische Masken
Lithographische Masken sind ein integraler Bestandteil im Belichtungsprozess für die
Halbleiterfertigung. Diese hoch präzisen Masken, basierend auf einem Quarz- oder Glassubstrat,
beinhalten ein genaues Abbild der integrierten Schaltung (bzw. des Chips) und werden als Vorlage für die optische Umsetzung dieser Schaltungsbilder auf die Siliziumscheibe
genutzt.
Moderne Lithographiegeräte wie DUV(= DeepUltraviolett)-Stepper
und -Scanner projizieren Licht durch die Linsen mit einstellbarer Blende und die lithographische
Maske. Das Licht, in der Regel im UV-Bereich, zeichnet dabei eine Abbild des
Chip-Designs - das Raster der lithographischen Maske - auf eine Siliziumscheibe, die
wiederum mit einem lichtempfindlichen Material (Photolack) beschichtet ist.
Bei einem
Negativ-Photolack wird dann der unbelichtete, von der Maske abgedeckte Photolack entfernt,
sodass Strukturen hineingeätzt oder anderes Material durch Diffusion aufgebracht
werden kann. Die Chips werden Schicht für Schicht gefertigt, indem diese Belichtungs-
und selektiven Abtragungs-/Auftragungs-Vorgänge mehrfach wiederholt werden, bis der
Schaltkreis fertig ist. Die derzeitige Halbleiter-Generation benötigt 25 oder mehr Photo-
Ebenen, wobei jede Schicht eine eigene lithographische Maske erfordert.
Die physikalischen Grenzen der derzeitigen Lichtquellen und die weiter reduzierten
Schaltungsgeometrien - getrieben von der Forderung nach immer kleineren, schnelleren
und leistungsfähigeren ICs - machen die lithographischen Masken zu einem kritischen
Element im Lithographieprozess. Lithographische Masken erfordern ausgefeilte Herstellungstechniken
und komplexe mathematische Algorithmen - und sind damit ein Schlüsselelement
für die weitere Chip-Miniaturisierung, insbesondere angesichts der verstärkten
Nachfrage nach leistungsfähigen tragbaren bzw. Handheld-Geräten.
Moderne Halbleiter werden mit Strukturen gefertigt, die unterhalb der Wellenlänge der
verwendeten Lichtquelle liegen. Damit sind spezielle lithographische Masken erforderlich,
um die kleineren Strukturen auf dem Silizium-Wafer abbilden zu können. Moderne
DUV-Stepper und -Scannern arbeiten beispielsweise mit einem Krypton-Fluorid-Laser
mit einer Wellenlänge von 248 nm (= 0,248 Mikrometer), um Chips mit Strukturen von
nur 180 nm (= 0,18 Mikrometer) und darunter zu realisieren.
Um Chip-Strukturen fertigen zu können, die kleiner als die Wellenlänge der Lichtquelle
sind, nutzen neueste lithographische Maske spezielle Techniken mit Zwischenmasken
wie Optical Proximity Correction (OPC, optische Abstandskorrektur) und PSM-Techniken
(Methoden mit Phasenverschiebung). Diese und weitere Technologien werden es ermöglichen,
dass die optische Lithographie auch noch für die innerhalb des nächsten
Jahrzehnts kommenden Lithographietechnologien mit Wellenlängen von 193- und 157-
nm eingesetzt werden kann. Waren lithographische Masken schon immer eine wesentliche Komponente bei der Chip-Fertigung, so kommt ihnen heute eine ganz entscheidende
Rolle zu.
Über Infineon
Infineon Technologies AG, München, bietet Halbleiter- und Systemlösungen für Anwendungen in der drahtgebundenen und mobilen Kommunikation, für Sicherheitssysteme und Chipkarten, für die Automobil- und Industrieelektronik sowie Speicherbauelemente. Infineon ist weltweit tätig und steuert seine Aktivitäten
in den USA aus San Jose, Kalifornien, im asiatisch-pazifischen Raum aus Singapur und in Japan aus Tokio.
Mit weltweit rund 33.800 Mitarbeitern erzielte Infineon im Geschäftsjahr 2001 (Ende September) einen Umsatz von 5,67 Milliarden Euro. Das DAX-Unternehmen ist in Frankfurt und New York (NYSE) unter dem Symbol „IFX“ notiert.
Weitere Informationen unter http://www.infineon.com
Über AMD
Advanced Micro Devices (AMD) ist ein weltweit tätiger Hersteller von integrierten Schaltkreisen für PCs und vernetzte Computer sowie für Kommunikationsanwendungen. Das Unternehmen produziert in den Vereinigten Staaten, Europa, Japan und Asien Mikroprozessoren, Flash-Speicher, Chipsätze sowie Schaltkreise für Netzwerks- und Kommunikationsanwendungen.
Der Hauptsitz des 1969 gegründeten Unternehmens befindet sich in Sunnyvale, CA. 2001 betrug der Konzernumsatz US$ 3,9 Milliarden. AMDs Dresdner Werk Fab 30 gilt als eins der modernsten Halbleiterwerke der Welt. Für ihre führende Rolle in
Technologie und Fertigung wurde Fab 30 vom renommierten Magazin Semiconductor International als "Fab of the Year 2001" ausgezeichnet. Vom Produktionsbeginn im Sommer 2000 bis zum Jahresende 2001 produzierte Fab 30 insgesamt mehr als 20 Millionen Hochleistungsprozessoren der AMD Athlon(TM)Familie. AMDs Investitionen in das Dresdner Werk sollen sich bis Ende 2003 auf US$ 2,5 Mrd belaufen.
AMD beschäftigt in Dresden derzeit rund 1.900 Mitarbeiter (Q 2, 2002).
Weitere Informationen unter http://www.amd.com
Über Dupont Photomask
DuPont Photomasks ist ein führender Anbieter von Mikro-Imaging-Technologien, einschließlich moderner Belichtungsmasken - einer wesentlichen Technologie für die Fertigung von Halbleitern und anderen Mikroelektronik-Bauelementen.
DuPont Photomasks, Round Rock, Texas, operiert mit einem globalen Fertigungsnetzwerk, um Halbleiter-ersteller und andere Elektronik-Produzenten weltweit zu versorgen. Das Unternehmen entwickelt und fertigt auch die kritischen Materialien für die Herstellung von Belichtungsmasken
wie die entsprechenden Substrate und Schutzabdeckungen. DuPont Photomasks setzte im
Geschäftsjahr 2001 weltweit etwa 408 Millionen US-Dollar um.
Weitere Informationen unter http://www.photomasks.com
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