Die Firma Xilence ist seit Jahren für preiswerte Gehäuse, Netzteile und Kühler bekannt. Dennoch hat es lange Zeit gedauert, bis sich Xilence an das Thema Mini-ITX wagte. Das Erstlingswerk hört auf den Namen "Torino" und hat laut Hersteller die Riege der Computerspieler im Visier. Mit einem Preis unter 70 Euro scheint das Xilence Torino ein vielversprechender Herausforderer für das kürzlich von uns getestete
BitFenix Prodigy zu sein.
Xilence bietet das Torino nur in einer einzigen Farbe an, dem Evergreen Schwarz. Die Verpackung verspricht zwei USB-3.0-Anschlüsse, Hot-Swap-Schächte für SSDs und gebürstetes Aluminium als Oberfläche. Ein Netzteil gehört nicht zum Lieferumfang, weshalb man dieses separat erwerben muss. Da Xilence beim Torino nicht auf die übliche ATX-Bauform, sondern auf das wenig verbreitete SFX-Format, setzt, ist die Auswahl recht klein. Zudem ist die Leistung dieser Geräte auf 200 bis 450 Watt beschränkt, was der Einordnung als Gamer-Gehäuse widerspricht. Da Xilence selbst nur SFX-Netzteile mit 200 und 250 Watt Leistung anbietet, mussten wir uns bei der Konkurrenz umsehen und haben zum
be quiet! BQT SFX-350W mit "80 Plus"-Zertifizierung gegriffen.
Die EckdatenMit Abmessungen von 214 x 348 x 219 mm (B x H x T) ist das Xilence Torino zwar kein Winzling, aber deutlich kleiner als das
BitFenix Prodigy (250 x 404 x 359 mm). Genau wie BitFenix setzt auch Xilence auf Stahl, was die Frage aufwirft, wie ein Stahlgehäuse an eine Oberfläche aus gebürstetem Aluminium kommt. Nun, Xilence hat das Torino schlicht und einfach mit Aluminiumfolie beklebt. Das sieht überraschend gut aus, zieht Staub aber deutlich stärker an als normales Aluminium.
Intern gibt es nur einen einzigen Einschub für 3,5-Zoll-Festplatten. Dazu gesellen sich ein externer 5,25-Zoll-Schacht und zwei Hot-Swap-Einschübe für 2,5-Zoll-Laufwerke. Xilence hat aus dem Torino einen Mini-Server mit verschließbarer Fronttür gemacht. Hinter dieser Tür verbergen sich die beiden Hot-Swap-Schächte, zudem ermöglicht sie einen schnellen und unkomplizierten Zugriff auf den Staubfilter des vorderen 120-mm-Lüfters.
Der rückseitige Lüfter fällt mit 80 mm Durchmesser deutlich kleiner aus. Die einzelne Gummimanschette auf der Rückseite des Gehäuses ist nicht für externe Wasserkühlungen gedacht, sondern für die beiden USB-3.0-Kabel der Frontanschlüsse. Optisch bleibt das Xilence Torino eher unauffällig und gibt sich zudem sehr kastig. Im Gegensatz zum
BitFenix Prodigy erkennen wir keine klare Designlinie mit unverwechselbaren Merkmalen.